Autologe Stammzellentransplantation

Die autologe Stammzellentransplantation ist ein medizinisches Verfahren, bei dem Stammzellen aus dem eigenen Körper des Patienten entnommen, behandelt und später wieder zurückgegeben werden. Sie wird häufig zur Behandlung bestimmter Krebsarten, wie z. B. multiples Myelom, Non-Hodgkin-Lymphom oder Hodgkin-Lymphom, eingesetzt.

Ablauf einer autologen Stammzellentransplantation:

  1. Stimulation der Stammzellproduktion:
    • Der Patient erhält Medikamente (z. B. Wachstumsfaktoren wie G-CSF oder Chemotherapie), die die Produktion von Stammzellen im Knochenmark anregen, sodass diese vermehrt ins Blut abgegeben werden.
  2. Entnahme der Stammzellen (Apherese):
    • Über ein spezielles Verfahren (Apherese) werden die Stammzellen aus dem Blut entnommen. Das Blut wird durch ein Gerät geleitet, das die Stammzellen isoliert, während andere Blutbestandteile zurückgeführt werden.
  3. Hochdosischemotherapie:
    • Der Patient erhält eine intensive Chemotherapie, um die Krebszellen zu zerstören. Diese Hochdosischemotherapie schädigt jedoch auch das Knochenmark, weshalb eine Rückgabe der Stammzellen notwendig ist.
  4. Rückgabe der Stammzellen (Reinfusion):
    • Die zuvor entnommenen Stammzellen werden nach der Chemotherapie dem Patienten wieder zurückgegeben, um das zerstörte Knochenmark zu regenerieren und die Blutbildung wiederherzustellen.
  5. Erholungsphase:
    • Die transplantierten Stammzellen wandern ins Knochenmark ein und beginnen, neue Blutkörperchen zu produzieren. Dies dauert in der Regel mehrere Wochen, in denen der Patient engmaschig überwacht wird.

Vorteile der autologen Stammzellentransplantation:

  • Es werden eigene Stammzellen verwendet, wodurch das Risiko von Abstoßungsreaktionen oder Komplikationen wie der Graft-versus-Host-Reaktion (GvHD) entfällt.
  • Sie ermöglicht den Einsatz von Hochdosischemotherapie, die wirksamer gegen Krebs sein kann.

Risiken und Nebenwirkungen:

  • Infektionsrisiko: Während der Erholungsphase hat der Patient ein geschwächtes Immunsystem.
  • Nebenwirkungen der Chemotherapie: Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall oder Organschäden.
  • Langfristige Komplikationen: Es kann Jahre dauern, bis sich das Immunsystem vollständig erholt.

Die autologe Stammzellentransplantation ist ein hochspezialisiertes Verfahren, das nur in erfahrenen Zentren durchgeführt wird und oft eine lebensrettende Behandlung bei bestimmten Erkrankungen darstellt.

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